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Smith[smɪθ],1) Adam, britischer Moralphilosoph und Volkswirtschaftler, getauft Kirkcaldy 5. 6. 1723, ✝ Edinburgh 17. 7. 1790; Schüler von F. Hutcheson und Freund von D. Hume; war Professor für Logik, später auch für Moralphilosophie an der Universität Glasgow (1751-64). Auf einer Reise durch Frankreich und die Schweiz (1764-66) lernte er die bedeutendsten Enzyklopädisten und Physiokraten kennen; lebte anschließend als Privatgelehrter und war 1779-90 Mitglied der obersten Zollbehörde in Schottland.In seiner Moralphilosophie entwarf Smith eine Theorie des sozialen Handelns, nach der Entstehung und Geltung sozialer Normen an einen sozialen Lernprozess gekoppelt sind. Smith unterscheidet drei elementare Tugenden: 1) »prudence« (Klugheit), das wohlverstandene Eigeninteresse; 2) »justice« (Gerechtigkeit), der normative Rahmen, innerhalb dessen sich die »prudence« entfalten darf; 3) »benevolence«, die Güte, deren Befolgung das höchste Gut darstellt. Die von der »prudence« motivierten Handlungen (v. a. die ökonomischen) entspringen dem Selbsterhaltungstrieb sowie dem Wunsch nach sozialer Anerkennung. Das Aufeinanderwirken der ökonomischen Aktionen der Einzelnen kann aber nur dann einen sinnvollen sozialen Zusammenhang ergeben, wenn es durch »justice« gezügelt wird. Die »justice« legt die Normen fest, innerhalb deren sich das Selbstinteresse vorteilhaft für den Einzelnen auswirken kann, ohne dem Anderen oder der Gesamtheit zu schaden. Die kodifizierten Normen der »justice« (Leben, Freiheit, Eigentum, Vertragstreue) werden durch den Staat garantiert, der damit unerlässlicher Bestandteil des sozialen Gefüges ist. Grundtugend und Grundlage der moralischen Beurteilung - auch der sittlichen Selbstprüfung - ist die mitmenschliche Güte.Sein Hauptwerk »An inquiry into the nature and causes of the wealth of nations« (3 Bände, 1776; deutsch »Untersuchung der Natur und Ursachen von Nationalreichthümern«, auch als »Der Wohlstand der Nationen«) beschreibt systematisch die liberalen Wirtschaftslehren des 18. Jahrhunderts und begründet die klassische Nationalökonomie. Im Unterschied zum Merkantilismus und zu den Physiokraten betrachtete Smith menschliche Arbeit und Arbeitsteilung als Quellen des Wohlstandes. Mit zunehmender Arbeitsteilung werde zunächst eine Steuerung von Erzeugung und Verbrauch notwendig. Sie werde erreicht, wenn sich das wohlverstandene Selbstinteresse als grundlegende Kraft der wirtschaftlichen Entwicklung in einer freien, von keinerlei Markteingriffen des Staates gehemmten Wirtschaft und Gesellschaft entfalten könne. Der freie Wettbewerb führe dann zu einer Harmonie des sozialen und wirtschaftlichen Lebens - erhalten und geleitet von der »invisible hand«, die die egoistischen Motive in soziale Taten transformiere. Der Freihandel ist für Smith eine der wichtigsten Voraussetzungen der wirtschaftlichen Entwicklung, denn das Ausmaß der Arbeitsteilung hängt für ihn von der Größe der Märkte ab. Außerdem unterstellt der Freihandel die möglicherweise entstehenden inländischen Monopole einer wirksamen Kontrolle.Da in einer arbeitsteilig organisierten Wirtschaft Angebot und Nachfrage zum Ausgleich kommen müssen, entwickelte Smith Marktgesetze (Tauschgesetze), die ihren Niederschlag in seiner Wert- und Preistheorie gefunden haben. Auf die Dauer entsprächen dank der Konkurrenz die Marktpreise der Güter ihren natürlichen Preisen, deren Höhe und Tauschrelationen sich nach dem zur Güterherstellung erforderlichen Arbeitsaufwand richten (Arbeitswerttheorie). Kürzerfristig könnten Abweichungen von effektiver Nachfrage und angebotener Gütermenge auch zu höheren oder niedrigeren Marktpreisen führen, doch würde die Beweglichkeit des Angebots verhindern, dass dies ein dauernder Zustand werde. Würden anhaltend übernormale Kapitalprofite entstehen, so würden neue Anbieter auftreten, würde der normale Kapitalprofit nicht erwirtschaftet, schieden Anbieter aus. Als Schwächen der Lehre von Smith werden das Fehlen einer konsistenten Theorie der Faktorpreise, von denen die Höhe der Produktionskosten und der natürlichen Preise abhängt, und einer ausreichenden Theorie der Bestimmungsgründe der Nachfrage angesehen.Für die praktische Durchsetzung von Wirtschaftsfreiheit und -liberalismus hatten Smith' Lehren große Bedeutung. Obwohl Smith die Vorteile der freien Marktwirtschaft betonte, lehnte er im Gegensatz zum Manchestertum keineswegs alle wirtschaftspolitischen Eingriffe des Staates ab, wobei er zu den überwiegend steuerfinanzierten Staatsaufgaben u. a. Landesverteidigung, innere Sicherheit, Bildung, Sicherung von Eigentum und Wettbewerb zählte.Weiteres Werk: The theory of moral sentiments, 2 Bände (1759; deutsch Theorie der ethischen Gefühle).A. S. Critical assessments, hg. v. J. C. Wood, 4 Bde. (London 1983-84);A. S. 1723-1790. Ein Werk u. seine Wirkungsgesch., hg. v. H. D. Kurz (21991);W. Klaiber: Rechtsphilosophie u. Handlungstheorie im Werk von A. S. (1997);I. S. Ross: A. S. - Leben u. Werk (a. d. Engl., 1998).Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Liberalismus: Wirtschaftsliberalismus2) A. J. M. (Arthur James Marshall), kanadischer Schriftsteller, * Montreal 8. 11. 1902, ✝ East Lansing (Michigan) 21. 11. 1980; begann bereits als Student mit seiner für die kanadische Lyrik wichtigen Herausgebertätigkeit (Mitherausgeber der richtungweisenden Anthologie »New provinces«, 1936). Von ihm edierte Sammelwerke wie »The book of Canadian poetry« (1943) und »The Oxford book of Canadian verse. In English and French« (1960) prägten die kanadische Literaturszene nachhaltig. Seine eigenen Gedichte zeichnen sich durch Weltoffenheit, Intensität, Sinnenfreude und satirische Tendenzen aus.Ausgaben: Towards a view of Canadian letters. Selected critical essays 1928-1971 (1973); On poetry and poets. Selected essays. .. (1977); The classic shade. Selected poems (1978).3) Alfred Emanuel, amerikanischer Politiker, * New York 30. 12. 1873, ✝ ebenda 4. 10. 1944; 1903-15 Abgeordneter der Demokraten in der State Assembly von New York, profilierte sich in der demokratischen Parteiorganisation von New York als pragmatischer und reformorientierter Politiker. 1919-20 und 1923-28 Gouverneur von New York, setzte Smith Sozialreformen durch und reorganisierte die Verwaltung. Als demokratischer Kandidat in der Präsidentschaftswahl 1928 zeigte sich Smith, der erste katholische Bewerber für das Präsidentenamt, als Vertreter des städtischen Amerika und setzte sich für die Beendigung der Prohibition ein, unterlag jedoch dem Republikaner H. C. Hoover. Während der 30er-Jahre in der American Liberty League aktiv, trat er als Kritiker F. D. Roosevelts und des New Deal hervor.4) Bessie, eigentlich Elizabeth Smith, amerikanische Bluessängerin, * Chattanooga (Tennessee) 15. 4. 1894, ✝ Clarksdale (Miss.) 26. 9. 1937; trat in Minstrel-Shows im Süden der USA auf, bevor sie durch Gertrude »Ma« Rainey gefördert und zu einer der bedeutendsten Sängerinnen des urbanen Blues der 20er-Jahre wurde. Zwischen 1923 und 1933 besang sie etwa 150 Schallplatten, begleitet von Jazzmusikern wie F. Henderson, L. Armstrong und J. P. Johnson. Ihre ausdrucksstarke Interpretationsweise hatte nachhaltigen Einfluss auf spätere Sänger und Sängerinnen des Jazz.E. Brooks: The B. S. companion. A critical and detailed appreciation of the recordings (Wheathampstead 1982).5) David, amerikanischer Bildhauer, * Decatur (Indiana) 9. 3. 1906, ✝ Albany (N. Y.) 24. 5. 1965; studierte Malerei. Angeregt v. a. von Werken P. Picassos und J. Gonzáles', schuf er ab etwa 1933 abstrakte Eisenplastiken aus vorgefertigtem, oft gebrauchtem (z. B. von landwirtschaftlichen Geräten) oder geschmiedetem Metall, die zunächst noch stark von gegenständlich-zeichenhaften Vorstellungen geprägt sind. Mit der Serie »Cubi« (seit 1963; rostfreier Stahl) entstanden dreidimensionale Gebilde aus kubischen Formen, deren schimmernde Oberflächen Schrift- und Schleifspuren aufweisen.6) George, britischer Assyriologe, * Chelsea (heute zu London) 26. 3. 1840, ✝ Aleppo 19. 8. 1876; war Assistent am Britischen Museum in London und entdeckte dort unter den Keilschrifttafeln aus der Bibliothek Assurbanipals in Ninive die babylonischen Sintflutgeschichten und das Weltschöpfungslied. 1876 untersuchte er u. a. die Stätte des alten Karkemisch.E. A. Budge: The rise and progress of assyriology (London 1925).7) Gladys Mary, amerikanische Filmschauspielerin, Pickford, Mary.8) Hamilton Othanel, amerikanischer Mikrobiologe, * New York 23. 8. 1931; seit 1981 Professor an der Johns Hopkins University in Baltimore (Maryland); erhielt für die Entdeckung der Restriktionsenzyme und deren Anwendung in der Molekulargenetik mit W. Arber und D. Nathans 1978 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.9) Henry John Stephen, britischer Mathematiker, * Dublin 2. 11. 1826, ✝ Oxford 9. 2. 1883; Professor in Oxford; lieferte bedeutende Arbeiten zur Geometrie, zur Theorie der elliptischen Funktionen und besonders zur Zahlentheorie. Hervorzuheben ist sein sechsteiliger »Report on the theory of numbers« (1859-65).10) Iain Duncan, britischer Politiker, * Edinburgh 9. 4. 1954; erhielt eine Ausbildung an der Militärakademie in Sandhurst und diente 1975-81 bei den Scots Guards, die er im Rang eines Hauptmanns verließ; wurde 1981 Mitglied der Konservativen Partei und 1992 des Unterhauses. Im konservativen Schattenkabinett war er 1997-99 zuständig für Soziale Sicherheit, 1999-2001 für Verteidigung. Der dem rechten Flügel der Partei (»Euroskeptiker«) zugeordnete Smith wurde im September 2001 als Nachfolger von William Hague Führer der Konservativen Partei.11) Ian Douglas, Politiker in Rhodesien (heute Simbabwe), * Shurugwi 8. 4. 1919; Farmer, britischer Kampfflieger im Zweiten Weltkrieg, vertrat 1953-61 die United Federal Party (UFP) im Bundesparlament der Zentralafrikanischen Föderation. 1964 wurde er Vorsitzender der Rhodesian Front (RF), die die Beteiligung der Schwarzen an der Regierung ablehnte. 1962-64 war er Finanzminister, 1964-79 Ministerpräsident von (Süd-)Rhodesien. Am 11. 11. 1965 setzte er auf der Basis einer weißen Minderheitsherrschaft einseitig die Unabhängigkeit seines Landes durch, die jedoch international nicht anerkannt wurde. In Konflikt v. a. mit Großbritannien, der schwarzafrikanischen Staatenwelt und der UNO suchte Smith, unterstützt besonders von der Republik Südafrika und Portugal, die weiße Vorherrschaft zu behaupten. Zu Beginn der 70er-Jahre unter wachsenden Druck geraten, begann er 1973/74 Gespräche mit den Führern schwarzafrikanischer Befreiungsbewegungen. Während er militärische Unternehmungen gegen die Guerilla-Streitkräfte der schwarzafrikanischen Befreiungsbewegungen über die Landesgrenzen ausweitete, handelte er 1978 mit gemäßigten schwarzafrikanischen Politikern eine »interne Lösung« in der Verfassungsfrage aus (Simbabwe). 1979 war er in der auf dieser Grundlage gebildeten Regierung unter Bischof A. T. Muzorewa Minister ohne Geschäftsbereich. Nach der Entlassung seines Landes in die (international nunmehr anerkannte) Unabhängigkeit 1980 war Smith bis 1990 Mitglied des Parlaments.12) Jimmy, eigentlich James Oscar Smith, amerikanischer Jazzorganist, * Norristown (Pa.) 8. 12. 1925; machte die elektrische Hammondorgel im Jazz populär. Spielt seit 1956 mit einem Trio, dessen Besetzung (Orgel, Gitarre, Schlagzeug) zur Standardbesetzung ähnlicher Gruppen wurde.13) John, englischer Entdecker und Abenteurer, getauft Willoughby (Lincolnshire) 6. 1. 1580, ✝ London 21. 6. 1631; ging 1606 mit der von der Virginia Company entsandten Expedition zur Gründung einer Kolonie nach Nordamerika, war mit Gründung (1607) und Ausbau von Jamestown wesentlich an der Festigung der Kolonie Virginia beteiligt, erforschte die Küste von Neuengland.P. L. Barbour: The three worlds of Captain J. S. (London 1964).14) John, britischer Politiker, * Dalmally (Verwaltungs-Distrikt Argyll and Bute) 13. 9. 1938, ✝ London 12. 5. 1994; Rechtsanwalt, seit 1970 Abgeordneter der Labour Party im Unterhaus. 1975/76 war er Energie-Minister, 1976-78 Staatsminister des Privy Council Office, ab November 1978 Handelsminister. Nach der Wahlniederlage der Labour Party 1979 war Smith Mitglied des Schattenkabinetts, dort ab 1987 Oppositionssprecher für Finanzen und Wirtschaft. Im Juli 1992 wurde Smith zum Nachfolger des zurückgetretenen Partei- und Oppositionsführers N. Kinnock gewählt. Der als proeuropäisch geltende Smith versuchte die Partei für bürgerliche Wählerschichten zu öffnen.15) John Raphael, englischer Grafiker, Zeichner und Maler, * Derby 1752, ✝ Worcester 2. 3. 1812; ausgebildet als Kupferstecher, brachte es in der Schabkunst zu hervorragenden Leistungen (etwa 300 Blätter nach Gemälden u. a. von J. Reynolds, T. Gainsborough und G. Romney). Er schuf auch Pastellporträts sowie Zeichnungen mit mythologischen Themen und Genreszenen.16) Kiki, amerikanische Plastikerin, * Nürnberg 1954; setzt sich in ihren Plastiken, Zeichnungen und Texten mit extremen Situationen für den menschlichen Körper auseinander. Neben existenziellen Ereignissen wie Geburt, Krankheit und Tod zeigt sie in ihren äußerst realistisch gestalteten Körperfragmenten die Auswirkungen von Drogenmissbrauch, Verbrechen und Folter.K. S., (Amsterdam 1990);K. S., Beitrr. v. L. Shearer u. C. Gould, Ausst.-Kat. Williams College Museum of Art, Williamstown (Neuausg. Williamstown, Mass., 1992).17) Leon Polk, amerikanischer Maler, * Chickasha (Oklahoma) 20. 5. 1906, ✝ New York (N. Y.) 4. 12. 1996; Lehrer, wandte sich 1936 der Malerei zu. Ausgehend vom Werk P. Mondrians gehörte er in den 60er-Jahren zu den Initiatoren der Minimalart und entwickelte sich zu einem bedeutenden Vertreter der konkreten Malerei.L. P. S., bearb. v. R. W. Gassen u. a., Ausst.-Kat. (1989).18) Sir (seit 1954) Matthew, englischer Maler, * Halifax 22. 10. 1879, ✝ London 29. 9. 1959; lebte 1908-40 meist in Frankreich, wo er von den Fauves (besonders H. Matisse) beeinflusst wurde. Seine Akte, Landschaften und Stillleben gehören zu den bedeutendsten Werken des englischen Expressionismus.19) Michael, kanadischer Chemiker britischer Herkunft, * Blackpool 26. 4. 1932, ✝Vancouver 4. 10. 2000; seit 1970 Professor für Biochemie an der University of British Columbia in Vancouver, seit 1987 dort auch Direktor des Biotechnologischen Laboratoriums. Smith erforschte v. a. den Einfluss, den Änderungen der DNA-Struktur auf die Zusammensetzung der von einem Organismus gebildeten Produkte (RNA, Proteine) haben. 1978 gelang es ihm erstmals, bei einem Bakterienvirus durch gezielte (»ortsspezifische«) Einführung einer künstlichen Erbinformation in ein natürliches Gen eine Mutation herbeizuführen (Mutagenese). 1982 konnte er ein verändertes Enzym aus mutierten Organismen in größerer Menge gewinnen. Für die »Entwicklung der ortsspezifischen Mutagenese« erhielt Smith mit K. B. Mullis 1993 den Nobelpreis für Chemie.20) Michael, jamaikanischer Dichter, * 1954, ✝ 17. 8. 1988; in seinen im jamaikanischen Patois verfassten Gedichten stellt er die Lebensrealität der besitzlosen Bevölkerung von Kingston dar und wendet sich gegen die aufgezwungene englische Kultur; wichtiger Vertreter der »dub poetry«, die den Rhythmus des Reggae sprachlich aufgreift.Ausgabe: It a come. Poems (1986).21) Pauline Urmson, südafrikanische Schriftstellerin, * Oudtshoorn 2. 4. 1882, ✝ Broadstone (County Surrey, England) 29. 1. 1959; ihr distanzierter, einfühlsam-realistischer Erzählstil, der auch auf volkstümliche Charaktere und Anekdoten zurückgreift, zielt v. a. auf die Darstellung der Gegensätze der südafrikanischen Gesellschaft zu Beginn dieses Jahrhunderts; bedeutend für die weitere Entwicklung der englischen Literatur Südafrikas.Werke: Roman: The beadle (1926).Kurzgeschichten: The little Karoo (1925; deutsch Die kleine Karru); Platkops children (1935).P. S., hg. v. D. Driver (Johannesburg 1983).22) Richard, englischer Maler und Bildhauer, * Letchworth 27. 10. 1931; sucht mit seinem Werk durch Flächen aufbrechende Reliefformen (»shaped canvas«) das Licht und den Raum zu Bestandteilen der bildnerischen Wirkung zu machen.23) Rosamond, Pseudonym der amerikanischen Schriftstellerin Joyce Carol Oates.24) Tony, amerikanischer Bildhauer, Maler und Architekt, * South Orange (N. J.) 1912, ✝ New York 26. 12. 1980; schuf in den 40er-Jahren Bilder im Sinne des abstrakten Expressionismus, war 1940-60 v. a. als Architekt tätig und wandte sich dann der Bildhauerei zu. Mit seinen architektonisch geprägten Stahlskulpturen aus stereometrischen Formen (Kuben, Tetraeder, Pyramiden, »Tore«) in großem Maßstab gehört Smith zu den Hauptvertretern der Minimalart.T. S. - Skulpturen u. Zeichnungen 1961-1969, Ausst.-Kat. (1988).25) Wilbur Addison, britischer Schriftsteller südafrikanischer Herkunft, * Broken Hill (heute Kabwe, Sambia) 9. 1. 1933; schreibt international erfolgreiche Abenteuerromane (zum Teil verfilmt). Themen der Handlung sind u. a. die unberührte Wildnis und die Eroberung Afrikas sowie dessen politische Spannungen und Kriege der Gegenwart.Werke: Romane: Gold mine (1970; deutsch Goldmine); The Delta decision (1979; deutsch Entscheidung Delta); The leopard hunts in darkness (1984; deutsch Der Panther jagt im Dämmerlicht); The burning shore (1985; deutsch Glühender Himmel); Golden fox (1990); River god (1993; deutsch Das Grabmal des Pharao); The seventh scroll (1995; deutsch Die Schwingen des Horus).26) William, britischer Ingenieur und Geologe, * Churchill (County Oxfordshire) 23. 3. 1769, ✝ Northampton 28. 8. 1839; entdeckte erneut, nach N. Stensen, die Horizontbeständigkeit der Fossilien (Prinzip der Leitfossilien) und begründete damit die Biostratigraphie.27) William Eugene, amerikanischer Fotojournalist, * Wichita (Kans.) 30. 12. 1918, ✝ Tucson (Ariz.) 15. 10. 1978; arbeitete im Zweiten Weltkrieg als Kriegsbildberichterstatter. Nach 1945 verfasste er Sozialdokumentationen und Bildreportagen v. a. für die Zeitschrift »Life«. 1955 wurde er Mitglied der Fotoagentur Magnum. In seinem Bildband »Minamata« (1972) dokumentierte Smith die Auswirkungen einer durch die Industrie mit Quecksilber verseuchten japanischen Meeresbucht auf die Bewohner eines Fischerdorfes.28) Willie »The Lion«, eigentlich William Henry Joseph Berthol Bonaparte Bertholoff, amerikanischer Jazzpianist und -komponist, * Goshen (N. Y.) 25. 11. 1897, ✝ New York 18. 4. 1973; war ab 1914 Berufsmusiker in Harlem, wurde der breiten Öffentlichkeit aber erst in den 30er-Jahren durch seine Schallplattenaufnahmen bekannt. Neben J. P. Johnson ist Smith der bedeutendste Vertreter des Stridepiano-Stils; veröffentlichte »Music on my mind. The memoirs of an American pianist« (1964, zusammen mit dem amerikanischen Musikschriftsteller George Hoefer, * 1909, ✝ 1967).IISmith[smɪθ], Patti, amerikanische Rocksängerin, Songwriterin, Journalistin, Schriftstellerin und Zeichnerin, * Chicago 31. 12. 1946; tat sich als Musikerin 1975 mit ihrem Debütalbum »Horses« hervor; 1977 stürzte sie bei einem Konzert von der Bühne und erlitt dabei einen Nackenwirbelbruch, der sie für mehrere Monate außer Gefecht setzte; 1978 landete sie ihren einzigen Singlehit mit einer Coverversion des Songs »Because the Night« von Bruce Springsteen. Nach zwei Welttourneen zog sich Smith für fast ein Jahrzehnt von der Musikszene zurück, widmete sich der Erziehung ihrer Kinder und trat erst wieder 1988 mit dem Tophundredalbum »Dream of Life« in Erscheinung, das sie u. a. mit ihrem Ehemann Fred Smith eingespielt hatte. In den 1990er-Jahren schrieb sie vor allem Filmmusiken und Kurzgeschichten; 1996 veröffentlichte sie das Balladenalbum »Gone again«, 1997 das Rockalbum »Peace and Noise«. Smith bewies damit, dass sie trotz der düsteren Musik und ihres röhrenden Gesangs auch leisere Töne anschlagen kann.
Universal-Lexikon. 2012.